Selbstverwirklichung. Eine Verteidigung des modernen Individualismus
PD Dr. phil. Magnus Schlette, Heidelberg
Der in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ubiquitäre Jargon der Selbstverwirklichung hat ein Wort in Verruf gebracht, dessen Bedeutung keineswegs durch die gängigen Spielarten der Ichbezogenheit, des Narzissmus und Hedonismus erfasst wird, die im Feuilleton gern mit ihm verbunden werden. Das Wort "Selbstverwirklichung" bezeichnet ein Konzept verkörperter Freiheit, das den Anspruch individualistischer Lebensführung normativ fundieren und zugleich Massstäbe der Kritik an Fehlentwicklungen gesellschaftlicher Individualisierung mobilisieren kann. Der Vortrag wird in Auseinandersetzng mit den Schlüsselbegriffen der Erfahrung, der Expressivität und Kooperativität, der Bezeugung und der Redlichkeit ein normatives Konzept von Selbstverwirklichung als verkörperter Freiheit verteidigen.
Literatur: Magnus Schlette. Die Idee der Selbstverwirklichung. Zur Grammatik des modernen Individualismus, Campusd: Frankfurt/M. 2013